Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann soll für weitere sechs Jahre die Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU/UniBw H) leiten. Bundesminister der Verteidigung Boris Pistorius verlängerte Prof. Dr. Klaus Beckmanns Amtszeit am 24.01.2024 am Rande einer universitätsöffentlichen Dialogveranstaltung. In einer eindringlichen Rede erläuterte Bundesminister Pistorius die sich wandelnden Herausforderungen an die Streitkräfte mit Blick auf die fundamental veränderte Sicherheitslage. Er unterstrich dabei die Bedeutung militärisch wie akademisch ausgebildeter Offiziere.
„Sie sind der rechte Mann am rechten Platz“, sagte Bundesminister Pistorius bei der feierlichen Übergabe der Ernennungsurkunde. „Dass Sie ein Mann der Tat sind, hat Ihre erste Amtszeit eindrucksvoll gezeigt“, hob der Verteidigungsminister hervor.
Zeitenwende: veränderte Rolle der Bundeswehr
Boris Pistorius war nach Hamburg gereist, um vor annähernd 1.200 Studierenden der beiden Universitäten der Bundeswehr in Hamburg und − per Zuschaltung − München zu sprechen und in Austausch zu treten. „Der Austausch mit Ihnen ist mir wichtig, denn es geht um das bestimmende Thema für die deutsche Sicherheits- und Verteidigungspolitik: die Zeitenwende und ihre Umsetzung in der Bundeswehr“, sagte Pistorius. Scheinbare Grundsätze und Gewissheiten der Sicherheitspolitik gehörten vielerorts der Vergangenheit an, sagte er weiter. Die Rolle Deutschlands und der Bundeswehr im Bündnis sei eine grundlegend andere geworden. „Deutschland ist als Akteur in der Sicherheitspolitik stärker und aktiv gefordert, auch militärisch.“ Die Bundeswehr müsse sich auf ihren Kernauftrag der Landes- und Bündnisverteidigung zurückbesinnen, dürfe aber zugleich ihre Verpflichtungen im Internationalen Krisenmanagement nicht aus den Augen verlieren.
Keine Denkverbote
Gerade im Kontext der aktuellen sicherheitspolitischen Lage appellierte Pistorius an die Studierenden, untereinander und in der Öffentlichkeit über brisante Themen, wie die Wiedereinführung der Wehrpflicht, zu debattieren: „Es braucht offene, gerne auch kontroverse Diskussionen darüber, was uns Resilienz, Widerstandsfähigkeit und im Zweifel Landes- und Bündnisverteidigung Wert sind und was wir bereit sind, dafür zu leisten.“ Es dürfe keine Denkverbote geben. „Wir dürfen die Zeitenwende nicht einfach vorbeten, wir müssen sie konkret in die Tat umsetzen. Nur mit einer starken und umfassend einsatzbereiten Bundeswehr beweisen wir, dass wir willens und fähig sind, für unsere Sicherheit und die unserer Verbündeten einzustehen.“
Als künftige Führungskraft den Wandel aktiv gestalten
„Wenn Sie Ihr Studium an den Universitäten und Ihre Offiziersausbildung beendet haben, dann werden Sie in einer Bundeswehr Verantwortung übernehmen, die anders aussehen wird als noch zu Studienbeginn“, so Boris Pistorius. „Sie sind als unser Führungsnachwuchs kein Objekt der Zeitenwende. Vielmehr sind Sie in herausfordernden Zeiten an verantwortungsvoller Stelle die zukünftigen Gestalterinnen und Gestalter der Zeitenwende.“ Sein Appell an die Studierenden: „Bringen Sie sich aktiv mit den Anliegen Ihrer Generation in die Gemeinschaft und Weiterentwicklung der Bundeswehr ein.“